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Kristina Schaper im Interview - von der Theatermalerei zum online-Atelier

8. Februar 2023

Darf ich vorstellen? Das ist Kristina Schaper. Sie ist Künstlerin und lebt mit ihrer Familie in Kopenhagen. Digital folge ich Kristina schon lange, ich bewundere ihre Arbeiten und die Inspiration, die sie regelmäßig teilt. Leider konnte ich wegen der großen räumlichen Entfernung noch nie bei einem Workshop von ihr dabei sein. Umso glücklicher bin ich, dass sie gerade eine Brücke in der digitalen Welt baut, ein virtuelles Atelier! 



Kristina, du bist Künstlerin, Bloggerin und Workshop-Leiterin. Wie kam es dazu? Kannst du uns deine wichtigsten Wegmarken bis hierher kurz beschreiben?


“Gekünstlert” - so würde es mein jüngerer Sohn Oskar ausdrücken- habe ich schon immer gerne. Jegliche Art von Bastelprojekten, Malerei und Zeichnen fand ich toll, solange ich mich erinnern kann. Klar, dass Kunst in der Schule mein Lieblingsfach war.


Mit der Ausbildung zur Theatermalerin, zuerst fest angestellt im Theater und später selbstständig mit eigener Firma, konnte ich mich all meinen Interessen voll und ganz widmen. Durch die unterschiedlichsten Projekte für Bühne, Film, Musical, Fotografen und Messe wurde es nie langweilig. Als Bühnenmalerin und Plastikerin muss man sich in den verschiedensten künstlerischen Disziplinen wie Malerei, Bildhauerei und Modellieren und diversen anderen Techniken zur Gestaltung auskennen. Nach wie vor ein toller Beruf, wie ich finde!


Die Kurse zur Acrylmalerei, Collage und Siebdruck und das Schreiben von Anleitungsbüchern für Verlage wie Ravensburger, Christophorus u. a. waren das zweite Standbein und haben mir schon damals sehr viel Freude gemacht. 


Nach erfolgreichen Jahren als vollselbstständige Bühnenmalerein wollte ich mir den Spagat zwischen Familie und Beruf in der Form nicht mehr antun und bin aus der Firma ausgeschieden. Der Umzug nach Dänemark 2017 war dann für die ganze Familie ein Neuanfang. Seitdem arbeite ich als Kursleiterin an der Volkshochschule hier in Kopenhagen, reise mehrfach im Jahr nach Deutschland für Workshops zu verschiedenen Mixed Media Themen und wenn ich Zeit habe, an meinen freien Arbeiten. 


In meinem Blogartikel: “Was machst Du beruflich? Wie ich wurde, was ich bin” könnt ihr noch mehr über meinen Weg zur Kunst erfahren. Schaut gerne vorbei!

Mit welchen Medien und Techniken arbeitest du am liebsten?

 

Wahrscheinlich ist es leichter, wenn ich aufzähle, womit ich nicht oder nur wenig arbeite :) Ölfarben, Harze und diese ganzen Mittelchen für fließende Farben sind nicht mein Ding. Davon hatte ich in meinem früheren Beruf mehr als genug bzw. die Trocknungszeiten sind zu lang.


Ich male und drucke vorwiegend mit Acryl. Aquarellfarben und Gouache schätze ich ebenfalls. Experimentelle Drucktechniken, Stempelschnitzen und Siebdruck mag ich sehr. Ich liebe Papier und Stoff. Neben Collage- und Buchbindeprojekten nähe ich auch textile Collagen. Aber auch das Nähen von Quilts finde ich toll. Ich besitze eine ganze Menge an Farben, Kreiden, Stiften und sonstigen Werkzeugen, da ich mich nur selten beherrschen kann, wenn ich einen gut sortierten Künstlerbedarfsladen betrete.

Aktuell laufen die letzten Vorbereitungen für dein „virtuelles Atelier“. Das klingt spannend, worauf dürfen wir uns da freuen? 


Ja, das ist richtig! Das erste “Kurspaket” wird am 1. März, also schon in einigen Wochen zur Buchung freigeschaltet. Ich bin schon ein wenig aufgeregt und gespannt, ob es gut ankommt… Ich arbeite daran, alle meine über die letzten Jahre entwickelten Kurse auch Online zur Verfügung zu stellen. Mit “Junk Journal - No Scrap left behind” eröffne ich die Papier- und Buchbindewerkstatt in meinem virtuellen Atelierhaus. Dieser Kurs ist in sich abgeschlossen, das Mixed Media Gebiet ist allerdings so vielfältig, dass laufend neue Inhalte folgen werden, die dann für Alle, die sich eine “Jahreskarte” gekauft haben, zugänglich sein werden. Zusätzlich zu den Kursen wird es noch regelmässige Treffen über Zoom geben, wo wir uns austauschen können und ich Fragen beantworte. Auch an einem Mini-Kurs Format arbeite ich noch, welches es dann ebenfalls regelmäßig statfinden soll. 


Für wen ist das virtuelle Atelier gedacht? Ist das auch etwas für Anfänger*innen?


Wie bei allen meinen Workshops sind sowohl Anfänger*innen als auch fortgeschrittene Kreative willkommen. Ich  gehe bei allen Themen immer auf die Grundlagen ein, sodass sich mit der Zeit eine Atelierbibliothek zum Nachschauen bilden wird. 

 



Viele von uns haben volle Tage. Da ist es – trotz guter Vorsätze – nicht immer einfach, sich Zeit für Kreatives zu nehmen. Kann das virtuelle Atelier dabei helfen, regelmäßiger kreativ zu sein?


Das denke ich schon. Besonders, wenn wir uns auch mit anderen Kreativen zusammentun und austauschen können. Ich bin ganz sicher, dass sich mit der Zeit über das Online-Atelier feste Kreativ-Freundschaften bilden. Genauso, wie ich es in den letzten Jahren bei meinen Workshops vor Ort auch beobachten durfte.  Ich selber arbeite ja auch

gerne in meinem eigenen Tempo, wann immer es gerade passt, finde aber den regelmäßigen Kontakt zu anderen - in diesem Fall über Zoom - ganz wichtig. 

Wo bekomme ich nähere Infos zu deinen Angeboten und zum virtuellen Atelier?


Wenn du die Eröffnung meines Online-Ateliers nicht verpassen möchtest, melde dich gerne für meinen Newsletter an.


Darüber hinaus berichte ich auch in meinem Blog über mein neues Online-Atelier und natürlich schreibe ich dort auch weiterhin über die Dinge, die ich tue, künstlerische Techniken und zeige meine Lieblingsecken in Kopenhagen.


Schau gerne vorbei und sag Hallo!


von Belinda Jahn 13. September 2024
Reiseerinnerungen in deinem Art Journal Fotos von einer Urlaubsreise wärmen das Herz, noch lange später. Aber recht oft bleiben die herzerwärmenden Fotos einfach am Smartphone, und dann rutschen sie weit nach unten in der Galerie, und dann erinnere ich mich schon gar nicht mehr an sie. Gleichzeitig mag ich analoge Erinnerungsstücke. Ich gehöre zu denen, die Prospekte von Sehenswürdigkeiten, Tageszeitungen in fremden Sprachen und Tickets aller Art mit heimbringen. Auch diese Andenken wandern vielleicht in irgendeine Kiste und dann weiter nach unten in der Kiste. Eigentlich gar nicht so anders als die digitale Versenkung. Mithilfe meiner Art Journals komme ich immer mehr dazu, wenige ausgewählte Bilder zu verwenden. Dann muss ich nicht mehr alles aufheben, was ich so mit heim genommen habe. Aber das wenige bekommt einen besonderen Platz.
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Vögel - irgendetwas ist es an ihnen... ... das mich fasziniert. Vielen Menschen geht es so. Wir müssen das jetzt nicht tiefenpsychologisch deuten, sondern können diese Faszination einfach ein bisschen feiern. Zum Beispiel mit diesen Vogel-Mensch-Mischwesen.
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Hier zeigt sich die Gelli Plate von ihrer besonders magischen Seite. In den ersten beiden Blogbeiträgen habe ich euch die Gelli Plate vorgestellt und schon ein paar Kunststücke vorführen lassen. Hier wird es endgültig magisch und gleichzeitig ein wenig nerdig... Zugegeben, diese Variante braucht ein wenig Ausprobieren und was im Video hier nicht sichtbar ist, das sind die vielen misslungenen Versuche das hinzukriegen. Mein Antrieb war aber groß, weil ich das SO-UNBEDINGT-AUCH-KÖNNEN-WOLLTE! Hier also zunächst das Video vom gelungenen Versuch und weiter unten die Beschreibung, wie es mir gelungen ist.
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Darf ich vorstellen? Die Gelplatte oder Englisch "Gelli Plate" ist mein jüngster Neuzugang unter den Druckwerkzeugen. Ich muss zugeben, dass mir bei theoretischer Betrachtung nicht gleich klar war, was daran so speziell sein soll. Wir haben hier eine durchsichtige biegsame Matte, die sich "silikonartig" anfühlt. Auf diese Platte wird die Farbe, zB Acrylfarbe, mit einer Vollgummi-Walze aufgetragen. In dieser Farbfläche kannst du mit allen möglichen strukturierten Dingen einen Abdruck oder ein Muster erzeugen, bevor du das Papier darauflegst und den fertigen Druck von der Platte ziehst. Irgendwann war die Neugier größer als die Skepsis und ich habe mir so ein Teil zugelegt. Und meine Güte, wie bin ich dieser Platte nun verfallen... Jeder Druck ist anders, ein Teil bleibt immer unkontrollierbar, ein Druck führt dich zum nächsten, "nur noch ein Blatt probiere ich aus"... und so weiter und so fort. Du siehst schon, worauf das hinausläuft, nämlich auf möglicherweise stundenlanges Druckvergnügen. Hier ein kurzer Einstieg in die Basics:
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Sonnendruck ist meine liebste Outdoor-Druck-Variante. Ich habe hier schon einmal beschrieben, was das grundsätzlich ist. Dabei machen wir uns den Effekt zunutze, dass flüssige Farbe und die in ihr gelösten Pigmente im Trocknungsprozess "gesteuert" werden können. Und zwar dadurch, dass das nasse eingefärbte Blatt oder Stoffstück auf einem strukturierten Untergrund liegt oder teilweise abgedeckt wird Beim Trocknen werden diese Formen dann sichtbar, mal eher verschwommen, aber oft sogar ziemlich randscharf.
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von Belinda Jahn 25. Mai 2023
Wenn du hin und wieder kreativ aktiv bist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass in mancher Lade Reste aller Art schlummern. "So ein schöner Schnipsel" denke ich dann und packe besagten Schnipsel hoffnungsvoll in besagte Lade. Und da ist er in guter Gesellschaft, der Schnipsel.  Spielt man dieses Spiel lange genug, verwandelt sich dieser Hort der Hoffnung typischerweise in eine Lade des Grauens. Darum ist es hin und wieder hilfreich, aus der Fülle der angesammelten Papier- und Stoffreste etwas zu machen und dabei auch die Bastelfedern hinten im Schrank mitzunehmen. Collagen sind dafür wunderbar geeignet.
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Viele Menschen, die sich für meine Workshops interessieren, finden die Idee eines Art Journals interessant, aber manche stellen sich (und mir) die Frage, wie sie so ein Journal dann eigentlich ganz konkret verwenden können. Auf diese Frage gibt es wahrscheinlich so viele Antworten wie Art Journals, aber heute machen wir es ganz konkret. Hier findest du fünf Wege, wie dich du dich und deine Kreativität mit Art Journaling stärkst:
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